- Kreisliga Nordsachsen (9.Liga)
- Stadion Merkwitzer Straße (Oschatz)
- 44 Zuschauer
- 1:3 (0:2)
Schön, dass sich bei der U17 mit Lukas und Quetschie zwei Nachwuchs-Jungs bereit erklärten, den dicken, alten Mann nach Oschatz zu begleiten. Viel hatte ich zwar nicht versprochen, aber die Schwärmereien über das Stadion der 14.000-Seelen-Stadt, die sich selbst gerne als "Stadt im Herzen Sachsens" bezeichnet, schienen auszureichen, um die Nachmittagsplanung der beiden über den Haufen zu werfen. Vor Ort wurden dann auch die letzten Zweifel ausgeräumt, hatte ich doch bis zuletzt noch befürchtet, dass der im Umbau befindliche Kunstrasen doch fertig sei und man den Heim-Auftakt zur neuen Spielzeit wie geplant dort austrägt. Aber auf die deutsche Pünktlichkeit beim Bauen ist ja eh kein Verlass mehr, der bereits Ende April besuchte UMT war an diesem Tage alles, aber nicht einsatzbereit. So konnte also endlich mal eine der Buden gekreuzt werden, die man sich für solche Tage eben aufhebt - quasi vor der Haustür und nicht schlecht, denn die zehn Stufen auf einer Geraden, die mittig vom schönen alten Sprecherturm und einem Durchgang unterbrochen werden, sind schon mal eine solide Nummer. Vor allem in Nordsachsen, wo der Ausbau selten aus mehr als einem Stankett und einem Rasenhang besteht. Das Wetter passte auch, dazu der famose Blick auf die neugotische St. Aegidien-Kirche, es gab wenig zu meckern für die angereisten Fußballtouristen. Das übernahmen dann lieber die Gastgeber, die zum zur Heimpremiere überhaupt nichts auf die Kette brachten und zur Halbzeit schon einem Rückstand hinterher liefen. Die Zuschauer sind dementsprechend genervt, pöbeln fleißig gegen alles und jeden und lassen ihrem Frust über den anders geplanten Spielverlauf freien Lauf. Auch im zweiten Abschnitt wird es nicht besser: zwar schürt der Anschlusstreffer kurz nach dem Wiederanpfiff die Hoffnungen auf einen Erfolg, aber selbst als die Gäste aufgrund zweier Verletzungen und mangels Auswechselspielern gute 30 Minuten nur zu Neunt auf dem Rasen stehen, gelingt den FSV-Kickern nichts. Die Gäste verlegen sich naturgemäß aufs Kontern, mehr als zwei Leute kommen dort selten über die Mittellinie. Über die Chancenverwertung sollte man nochmal reden, aber mit der letzten Aktion gelingt der ESV-Reserve dann doch noch das erlösende 3:1, womit der Fehlstart abgewendet ist, während er in Oschatz zur bitteren Realität wird. Die Kinners sind zufrieden, ich ebenso und da man auf der Hinfahrt schon fleißig aufgepasst hat, bleibt auch die entspannte Rückfahrt ohne finanzielle Folgen...
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