Sonntag, 18. August 2019

18.08.2019: MZKS Lechia Dzierżoniów - OKS Piast Żerniki

  • IV liga, grupa: dolnośląska wschód (5.Liga Polen)
  • Stadion im. Jerzego Michałowicza (Dzierżoniów)
  • 250 Zuschauer
  • 1:3 (0:1)
Gerade mal sechs Kilometer liegen zwischen den beiden Städten Bielawa und Dzierżoniów (das mit rund 33.000 Einwohnern einen Ticken größer ist), nur ist der eigentlich eingeplante Puffer dank des verspäteten Abpfiffs bei Bielawanka aufgebraucht, sodass wir erst zur dritten Minute 10 Złoty gegen eine diesmal wirklich schicke Eintrittskarte tauschen und ins Innere huschen. Auch hier haben sich die einheimischen Kicker des 1946 gegründeten "Miejski Zakładowy Klub Sportowy", dessen größter Erfolg der zweimalige Sieg des Regionalpokals darstellt, irgendwann mal ein schniekes Stadion hingebastelt, dass zwar recht weitläufig ist, aber mit einer jeweils zweistelligen Anzahl von Stufen auf beiden Geraden überzeugen kann. Auch einen Gästekäfig gibt es, der bleibt aber ebenso wie der Heimsektor verweist. Lechia ist anscheinend eine recht kuriose Truppe: zum einen sind die nicht wie der Großteil der Szenen um sie rum ein Fanclub des niederschlesischen Leuchtturms Śląs, sondern halten zum rund 200 Kilometer entfernten und mittlerweile in die vierte Liga abgestürzten Rekordmeister Ruch Chorzów. Zum anderen sind sie auch nicht regelmäßig aktiv, sondern lassen nach teilweise richtig guten Zahlen auch mal monatelang nichts von sich hören. Aktuell ist dies der Fall, ein paar Trikotträger sollten also den einzigen Hauch von Fankultur an diesem Nachmittag hier in Dzierżoniów darstellen. Passiert, dafür haben wir ja das hübsche Stadion, andere Aussichten auf die polnische Landschaft und ein mäßig reizvolles Fußballspiel vor unseren Augen, dass die Gastgeber sang- und klanglos mit 1:3 verlieren und damit sogar noch gut bedient sind. Dementsprechend wütend sind die Kommentare, die sich Paweł Gromadzki, Łukasz Ganowicz, Grzegorz Pawłowski und ihre Teamkameraden sich nach dem Abpfiff vom Publikum anhören dürfen. Geht mir eine gute halbe Stunde später ähnlich, denn das akute Hungergefühl sollte endlich mit Hilfe der guten, alten Tankstellen-Hotdogs gebändigt werden. Warum der Kollege hinter der Theke der Meinung war, mich (und auch Harti) komplett zu ignorieren und stattdessen die Bestellung der hinter uns lungernden Landsleute aufzunehmen, wird sein Geheimnis bleiben - ich dagegen stand kurz vor der Explosion. Dann halt nicht, steuern wir eben was anderes an. Aber auch die nächste Tanke wollte uns die schmackhaften Dinger nicht servieren, was aber schlicht und ergreifend daran lag, dass sie dort gar nicht im Sortiment zu finden sind. Und so sollte dann tatsächlich die letzte Tanke vor der Grenze endlich die Gelüste stillen, auch wenn ich die Mexikanska-Soße irgendwie schärfer in Erinnerung hatte. Satt wieder in Deutschland eingeritten, hieß es kurz nach der Grenze schon wieder runter von der Autobahn und Harti wurde dort entsorgt, wo man ihn vor rund 40 Stunden erst eingesammelt hatte. Die restlichen Kilometer werden mit niveauvollen Gesprächen auch noch problemlos abgespult und der restliche Abend auf dem Balkon konnte beginnen.


























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