- IV liga, grupa: dolnośląska wschód (5.Liga Polen)
- Stadion piłkarski Bielawianka (Bielawa)
- 210 Zuschauer
- 2:0 (1:0)
Die knapp 30 Kilometer bis Bielawa sind schnell abgespult und mit ein bisschen Hängen, Würgen und Quetschen findet sich sogar einer der raren Parkplätze nahe des Eingangs. Das ausgetüftelte Zeitpolster passte perfekt, für 10 Złoty erhielten wir Einlass und als Erinnerung gab's sogar noch eine wunderschönen... Kassenbon?! Na danke auch. Wenigstens das Stadion ist eine wirklich ansehnliche Bude, schön abgeranzt und gammlig. Hinter der kleineren Geraden erblickt das Auge auch eine ordentlichen Anzahl simpler Schmierereien der örtlichen Bande, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben dürften. Ganz im Gegensatz zu dem ein oder anderen aufwendigeren Graffiti an den Wänden der 30.000-Einwohner-Stadt, die man auf dem Weg zum Stadion erblicken dürften und die eher jüngeren Datums sein dürften, was zugleich die Hoffnung schürte, dass der kleine Haufen heute aktiv wird. Die Jungs (und einzelne Mädels) ließen uns aber doch ein wenig zappeln und trudelten erst zur 15. Minute mit einem durchaus imposanten Haufen ein. Allerdings nicht durch den Haupteingang, sondern hinten herum. Der Anblick wie gesagt durchaus nett, da einfach mal kurz "Bielawanka" gebrüllt wurde und man dann in aller Seelenruhe hinter dem Tor entlang auf die kleine Gegengerade marschierte. Verstärkt wurde der rund 60-köpfige Haufen zudem durch Gästeanhänger, was die friedlich nebeneinander hängenden Fahnen verdeutlichten. Sorgte bei uns zwar für Stirnrunzeln, aber die Experten bestätigten schnell das Bündnis und ließen mit einem hurtig nachgeschobenen "Beides Śląsk-FC's...weiß man doch!" ihrer Verachtung aufgrund unserer Unwissenheit freien Lauf. Ist ja gut, wir schämen uns später... Kurz wurde man aufgrund einer kleinen Gruppe auf der Tribüne herumwuselnder Kibice nervös, da diese zielstrebig und mit suchendem Blick in unsere Richtung marschierten - wir hatten vor dem Anpfiff, als nur vier, fünf Jugendliche dort hockten unfreiwillig auffällig Fotos vom und aus dem jetzigen Heimblock gemacht. Deutsches Hopperfleisch landete aber nicht auf dem eh nicht vorhandenen Stadiongrill, stattdessen wurde nach anwesenden Bullen gesucht. Als dann endlich das erlösende "Powietrze jest czyste!" erklang, schleppten die Nachwuchshools flink ein paar Kästen Bier herbei, die nun im Schatten hinter der Geraden geleert wurden. Bande also zwar da, aber saufen mit den Kumpels geht halt vor. Auch der eigentlich stimmungsfördernde Spielverlauf sollte daran nichts ändern, polentypisch sammelte man sich nur mal zwischenzeitlich, ließ mal kurz sich selbst und die Freunde hochleben, um dann nach wenigen Minuten schon wieder zur Tagesordnung überzugehen. Und während die beiden Truppen also auch nach dem Abpfiff weiter bierselig davon schwärmten, wie sie damals Lechia Dzierżoniów vermöbelt haben, geht es für uns weiter. Nächstes Ziel: Dzierżoniów.
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