- 1.Kreisklasse Erzgebirge, Staffel Ost (10.Liga)
- Stadion der Bauarbeiter (Krumhermersdorf)
- 54 Zuschauer
- 0:3 (0:0)
Eine
kleine Perle des sächsischen Fußballs befindet sich in Krumhermersdorf,
schließlich hat das Stadion der Bauarbeiter nicht nur den wohligen Klang des
Sozialismus, sondern hat sich auch den Charme ostdeutscher Sportstätten
bewahrt. 6.000 Zuschauer sollen hier zu Ostzeiten auf die jeweils vier Stufen
der beiden Geraden gepasst haben, 5.000 waren es beim Spitzenspiel der DDR-Liga
1985 gegen Sachsenring Zwickau. Ja, Krumhermersdorf, das war mal ein Name im
DDR-Fußball. Erstmals machte die Truppe 1976 von sich Reden, als sensationell
der Aufstieg in die zweithöchste Liga der einzig wahren deutschen Republik
gelang. Zwar blieb der Ausflug mit nur einem Jahr Dauer einer der kürzeren Art,
doch die Krummis konnten das Kunststück 1980 wiederholen und sich diesmal sogar
bis 1985 in der Liga halten. Die Realität sieht heute um einiges trister aus,
nach dem Abstieg in der Vorsaison aus der Erzgebirgsliga ist die sportliche
Heimat der ersten Mannschaft nur noch die neuntklassige Kreisliga. Die
Reservetruppe spielt naturgemäß noch eine Liga weiter drunter und hat heute die
Spielgemeinschaft aus dem Grenzgebiet zu Gast, die seit zwei Jahren aufgrund
personellem Aderlass zusammen auf Torejagd geht. Und das gar nicht mal so unerfolgreich,
bereits in der vergangenen Saison spielten Gelobtländer/Satzunger um den
Aufstieg in die Kreisliga mit, scheiterten aber an den Regularien des
Kreisverbandes, der Spielgemeinschaften die Zulassung zur zweithöchsten Liga
des Kreises verwehrt. Nach mehreren Protesten und Bitten wurde aber auch diese
Regelung mittlerweile gekippt, denn auch beim KFV Erzgebirge musste man
anerkennen, dass die Bevölkerungsentwicklung im Gebirge auch in den nächsten
Jahren keinen Grund zum Jubel bieten wird. Spielgemeinschaften sind in der dünn
besiedelten Ecke daher die logische Konsequenz und werden im Jugendbereich auch
schon mal aus drei oder vier verschiedenen Vereinen gebildet. Mittlerweile ist
man beim Kreisverband ja schon froh, dass es überhaupt mal wieder für eine
A-Jugend-Liga gereicht hat, auch wenn dort der BSV Gelenau schon vor dem
Saisonstart die eigene Truppe wieder zurückzieht. Zurück zum Ballsport im
Stadion der Bauarbeiter, in dem die 54 Zuschauer Zeuge eines souveränen und
kaum gefährdeten 3:0-Auswärtssieges der SpG. „Satzing & Geberch“ werden.
Mit dem Abpfiff heißt es erst einmal die Karre auf dem engen und zugestellten
Parkplatz in die Freiheit zu manövrieren, dann ruft auch schon das nächste
Highlight nach der Anwesenheit der Lokalsportpresse.
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