- Testspiel
- Sportkomplex Waldkirchener Weg (Lengenfeld)
- 450 Zuschauer
- 1:12 (0:6)
Letzte Woche Alles oder Nichts, heute schon der
Aufgalopp für die neue Spielzeit. Keine Ahnung wie ich eigentlich zu diesem
Hafer gefunden habe, aber tatsächlich rollte ein vollbesetztes Auto ins
Vogtland, wo der VfB Lengefeld nach jahrelangem Exil auf dem nebenan liegenden
Kunstrasenplatz endlich den in neuem Glanz erstrahlenden Hauptplatz
malträtieren darf. Und klar, in Lengefeld ist der VfB Auerbach natürlich noch
eine große Nummer und zieht die Massen an. Hat aber auch seine Vorgeschichte,
denn der große VfB bot dem kleinen nach der Flut 2013 bereits seine Hilfe an
und darunter war eben wohl auch das Eröffnungsspiel der von den Flutschäden
zerstörten und renovierten Anlage dabei. Sollte sich für die Gastgeber dann
auch gelohnt haben, 450 Zuschauer ist für so einen Verein schon eine
ordentliche Nummer. Ebenso übrigens auch die Anlage, die direkt neben dem
Freibad liegend (schöne Aussichten auf das hügelige Vogtland an einem heißen
Sommertag gab’s inklusive…) mit Laufbahn, seichtem Rasenhang und fünf Stufen
gegenüber durchaus zu gefallen weiß. Die Gastgeber hatten zur Feier des Tages
auch
kulinarisch gut aufgefahren, wobei sich vor allem die
Cocktailbar den Gelüsten der heute als moppeliger Ossi auftretenden Cracovia
Cocaine Gang erwehren durfte – der Umsatz von Barcardi Razz mit gefrorenen
Himbeeren schnellte in ungeahnte Höhen, ebenso wie der Promillepegel.
Fast unbemerkt davon sammelten sich im schattigen
Bereich des Rasenhangs dann auch ein paar Auerbacher Problemanhänger der
„Brigada Unita“ und „Inglourious Basterds“, die drei Fahnen hissten und sich zu
Spielbeginn sogar zu einer ganz ansehnlichen Rauchshow hinreißen ließen.
Optisch gab’s dafür nen Pluspunkt der weitgereisten Fachjury, über den Sinn bei
einem an sich popeligen Testspiel kann man natürlich gerne streiten. Und
während die von Sven Köhler trainierte Regionalliga-Truppe auf dem Rasen
ziemlich schnell klarmachte, dass es für sie eben doch ein Test- und kein
Freundschaftsspiel ist und der Stadionsprecher mehrmals lautstark darauf
hinwies, dass seine eigene Frau den neben dem Sportplatz verlaufenden Pohlbach
begradigt hat (mit ihren eigenen Händen!!!), wurde ab und zu ein Lied
geträllert und mit den Fahnen geschwenkt. Als Untermalung anfangs ganz nett,
mit der Zeit versuchte man das Programm aber dann doch gepflegt zu ignorieren,
denn sonderlich kreativ oder außergewöhnlich war das Gebotene nicht. Zum Glück
setzte zeitnah die erheiternde Wirkung des Bacardis ein, so dass man bei
abartigen Temperaturen deutlich über der 30 Grad immerhin das Gesprächsniveau
auf gewohnt niedriges Niveau ziehen konnte. Kein Wunder, dass man nach der
Partie sogar noch groupiehaft auf Ex-CFC-Coach Köhler wartete, damit auch der
mal weiß, was Bacardi Razz doch für eine tolle Erfindung sei. Schien er auch
kapiert zu haben, zumindest deute ich den Blick auf die Antwort auf die Frage
nach unserem Herzensverein aber auch heute noch mit einer Mischung aus Mitleid
und Verständnis für das offensichtliche Alkoholproblem der Reisegruppe. Wir
waren zufrieden, wir waren gut angeschmeckt. Doch gar nicht mal so schlecht der
Tag.