- 1. česká fotbalová liga (1.Liga Tschechische Republik)
- Stadion u Nisy (Liberec)
- 4.695 Zuschauer
- 0:0
Ein Parkplatz in direkter Nähe des u Nisy ist glücklicherweise schnell
gefunden, sodass wir recht entspannt zum Kartenkauf übergehen können. Banik
zieht natürlich schon ein wenig mehr, naturgemäß gilt das auch für den üblichen
Kreis der in Deutschland beheimateten Fußballtouristen. Kein Wunder also, dass
uns neben der immerweiter-Bande um Sznappsen und Christian auch Kappa, LM-Lukas
und sogar DD-Lars über den Weg laufen. Klar, teilweise sieht man sich Monate
nicht, dann gibt es aber eben die Spiele, wo wieder alle da sind. Natürlich ist
der Auftritt der Chachari der Grund für die Anwesenheit, der auch heute nicht
enttäuschen sollte. Wie immer zahlreich – exakt 563 Gäste vermeldete man später
– rollte der Tross in den Nordosten Böhmens und wie immer wurde der eigene
Verein lautstark unterstützt. Dass die Szene Baniks generell deutliche
Einflüsse aus Polen vorweist ist kein Geheimnis, dementsprechend auch das Bild
im Gästeblock. Simpel, laut und immer mit einer gewissen rauen Stimmlage. Das
akustische Heimspiel ist also gesichert, zumal die eh schon quantitativ
deutlich schlechter ausgestattete Heimszene schon länger mit internen
Konflikten zu kämpfen hat. Und so gibt es auch heute zwei aktive Haufen:
während sich auf altbewährtem Bereich hinter dem Tor sowohl Supras Core als
auch Death Boys Slovan und Pralinky (ein mir bis zu diesem Tag völlig
unbekannter ultra-orientierter Fanclub, der heute aber mittels kleiner und
netter Choreo den 10. Geburtstag begeht) abmühen und immer wieder das bekannte
„A LIBER, A LIBER, A LIBEREC!“ durchs Stadion brüllen, steht am Rande der
Haupttribüne der vielleicht 30-köpfige Haufen der
Chaotix.
Politische Differenzen sind wohl die Ursache des auch schon nonverbal
ausgetragenen Konfliktes, da Supras Core als einer der „linkesten“ Gruppen des
Landes gezählt werden können, was im sonst eher konservativ denkenden
Tschechien und somit auch in den eigenen Reihen auf wenig Gegenliebe stößt.
Schwer zu erklären dabei jedoch die Rolle der DBS, die politisch eher auf einer
Linie mit Chaotix stehen, jedoch weiter am traditionellen Fanblock festhalten.
Dementsprechend wird es nur selten laut, dass trost- und torlose Remis bietet
auch keine Grundlage für ausufernde Emotionen. Die Gäste legen sich hinter dem
Block nochmal kurz mit den Bullen an, mehr als ein paar fliegende Mülltonnen
können aber nicht notiert werden. Mit dem Abpfiff geht es flinken Fußes zurück
zur Karre, einen letzten Termin haben wir heute schließlich noch.
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