Samstag, 23. Juni 2018

23.06.2018: SSV Neustadt/Sachsen - 1.FC Pirna

  • Kreispokal Sächsische Schweiz/Osterzgebirge, Finale (Kreispokal)
  • Waldstadion (Sebnitz)
  • 353 Zuschauer
  • 2:1 (1:1)

Und weiter geht’s mit den „Alles oder nichts“-Spielen in der sächsischen Wildnis, diesmal allerdings auf Pokalebene. Ein Kreispokalfinale im Jahr darf es dann doch sein, diesmal fiel die Entscheidung zugunsten des Grande Finale in der Sächsischen Schweiz. Als Gastgeber durfte sich der BSV Sebnitz versuchen, der zum einen das eigene 50-jährige Bestehen feiert und zudem stolz wie Bolle auf seinen neuen Kunstrasenplatz ist und als Belohnung dafür eben die ganzen Finalspiele von den Bambinis bis zu den Herren austragen durfte. Kurios ist ja ein wenig der Umstand, dass „neuer Kunstrasenplatz“ erstmal schön scheiße klingt, aber tatsächlich hat der „Nebenplatz“ zum einen mehr Ausbau als der popelige Rasenplatz und zum anderen handelt es dich dabei eben um den eigentlichen Hauptplatz, auf dem man in Sebnitz einst das Stolpern erlernte. Das Herrenfinale wird heute aber auf natürlichem Geläuf ausgetragen, wobei es durch nur zwei begehbare Seiten und keinerlei vorhandenen Ausbau schon ein wenig kuschlig am Rande des Stanketts wird – später lichten sich die Reihen dank des einsetzenden und dauerhaft vor Ort weilenden Regenschauers jedoch merklich, während sich die wenigen Stellen, die Trockenheit als schlagendes Argument bieten, füllen. Erwartungsgemäß stehen sich heute zwei Kreisoberligisten gegenüber, die beide jeweils ihre Liga-Heimspiele gewinnen konnten, auch wenn die „Gäste“ aus Pirna dank des Vizeranges in der Tabellen-Endabrechnung wohl als leichter Favorit gelten. In diesen Ecken Sachsens hofft man bei Kreispokal-Endspielen ja immer auf die örtlichen Dynamo-Kiddies, die bei diesen Highlights der Vereins-Historie gerne mal „K-Block reloaded“ spielen wollen und sämtliche Pyro-Vorräte der grenznahen Märkte aufkaufen – das Finale hier schien aber eine unrühmliche Ausnahme dieses Brauches zu sein, fielen doch lediglich drei jugendliche Schalträger hinter  eine simpel gerollten „SSV Neustadt“-Tapete als potentielle Stimmungsmacher auf. Zu Spielbeginn ließen diese sogar vier Rauchfackeln in Blau und Weiß hochgehen, zumindest der Pyro-Punkt konnte in diesem Moment abgehakt werden. Immerhin: damit zeigten sie mehr Elan und Aktivität als die Anhänger der Pirnaischen Nummer 2, die mit dem Aufhängen der martialisch klingenden „Red Devils“ ihre Pflicht zur Unterstützung der eigenen Mannschaft als erledigt ansahen. Viel zu bestaunen gab es eh nicht, entwickelte sich doch trotz zweier schneller Tore ein zähes und vor allem abwartendes Spiel beider Seiten, da keiner den entscheidenden Fehler machen wollte – lieber kein Tor fressen als selber eines schießen als Marschroute für das entscheidende Pokalspiel. Der vom Himmel prasselnde Regen tat sein Übriges dazu und ersoff jeglichen spielerischen Ansatz bereits an der Grasnarbe – Spaß hat das hier alles nicht wirklich gemacht. Umso dankbarer muss man dem Neustädter Marcel Frenzel sein, der in der Nachspielzeit tatsächlich noch unsere Herzen eroberte und den entscheidenden Treffer für den Außenseiter erzielte – die einen bejubelten den Pokalsieg, wir das damit Tor verbundene Ende der Partie nach 90 Minuten. Die drei SSV-Kiddies ballerten noch zwei weitere Rauchfackeln hoch und während Neustadt im Jubel versank und wahrscheinlich schon kurz vor dem verkehrstechnischen Infarkt aufgrund der aus dem Nichts auftauchenden Autokorsi stand, huschten wir ins Trockene und fuhren nach Hause – und das war bei dem Spielbesuch noch das beste am Tag…































 

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