Sonntag, 17. Juni 2018

17.06.2018: FSV Pockau-Lengefeld – SV Blau-Weiß Deutschneudorf

  • Erzgebirgsliga (8.Liga)
  • Stadion an der Olbernhauer Straße (Pockau)
  • 145 Zuschauer
  • 1:1 (1:0)
Auch gut 24 Stunden später steht ein Entscheidungsspiel an, auch wenn die Beteiligten der großen Abstiegs-Frage nicht direkt aufeinandertreffen. Dementsprechend gestaltet sich auch die Frage nach dem „Was wäre, wenn…“, denn theoretisch besitzen sogar drei Mannschaften heute die Chance, ihre verkorkste Saison irgendwie noch zu retten. Das ganze Drama wäre im Normalfall auch völlig unnötig, da die jeweiligen Teams eigentlich über dem Strich stehen, sich dieser aber im Laufe der Saison durch den Abstieg von Drebach/Falkenbach, Großrückerswalde und Stollberg nach oben verschiebt, statt zwei also vier Teams aus der Erzgebirgsliga absteigen müssen. Zumindest etwas Spannung kann man an der Stelle schon einmal rausnehmen und darauf hinweisen, dass der FSV Zschopau/Krumhermersdorf sang- und klanglos mit 1:4 in Schwarzenberg verliert und damit auch den letzten Strohhalm zum Klassenerhalt vorbeiziehen lässt. Die verbliebenen Bewerber für den letzten freien Platz für die neue Saison sind also der SV Blau-Weiß Deutschneudorf und der namensgleiche (halt, minimaler Unterschied: FV statt SV) Konkurrent aus Königswalde. Letztere treten zuhause gegen Dittmannsdorf an, während die Deutschneudorfer beim heimstarken FSV aus Pockau antreten müssen und vor dem finalen Pfiff einen Punkt Vorsprung haben. Den Königswaldern bleibt auch dank ihres deutlich schlechteren Torverhältnisses zudem nur ein Sieg als Option. Vor dem Spiel wird noch kurz mit Jens-Uwe Hanssen geschnackt, der das zuvor stattgefundene Partie der Reserve-Mannschaft zur Aufstockung des eigenen Groundkontos nutzt und den es weiter nach Olbernhau zieht, schließlich kickt die Zweite der SVO im Stadion an der Blumenauer Straße, immerhin ein zukünftiger Landesliga-Ground. Verpassen wird er hier nur bedingt etwas, spannend ist die Partie aber allemal. Die Gastgeber gehen vor 145 Zuschauern und drei einsam im Wind flatternden Fähnchen (darunter auch die neue Version der ab und zu im Schacht hängenden und zuvor in himmelblaue Hände gewanderten „Pockau“-Fahne) in Halbzeit 1 in Führung, während die Blau-Weißen schon früh am Torwart des FSV verzweifeln. Im zweiten Abschnitt wird dann naturgemäß zum großen Sturmlauf geblasen, dessen Ergebnis aber nicht wirklich zufrieden stellt, da der Ausgleich das Maximum der erreichten Erfolge darstellt. Spannender wird es dementsprechend nach dem letzten Pfiff, denn nun warten alle auf das Ergebnis aus Königswalde. Dort wird noch gespielt, dass auch über Pockau hinwegziehende, heftige Gewitter (freundlicherweise gibt’s hier eine kleine, überdachte Tribüne, die Schutz vor dem von Petrus gesandten Tropfen bietet) scheint auch im gut 30 Kilometer entfernten Königswalde gewütet zu haben, eine Unterbrechung von rund 15 Minuten inklusive. Kurz vor Schluss steht es noch 4:4, was Hoffnung in die Gesichter der angereisten Gästefans zaubert. Aber Fußball kann eben grausam sein, kurze Zeit später trudelt die Information vom 5:4 für Königswalde ein, gefolgt vom Gewissheit bringenden Schlusspfiff. Während in Königswalde groß gefeiert wird (die Jungs sahen zur Winterpause schon wie ein sicherer Absteiger aus), hängen hier zumindest die blau-weißen Köpfe nach unten. Nächste Saison geht es also nicht mehr nach Schwarzenberg, Oelsnitz oder Pockau, nein, Neudorf, Amtsberg und Geyer heißen die Gegner in der Spielzeit 2018/2019. Immerhin bietet sich sogar noch ein netter Kontrast, denn während auf der einen Seite still getrauert wird, feiern wenige Meter die Kicker vom FV Rot-Weiß Preßnitztal noch immer ihren im Vorspiel errungenen Aufstieg. Immerhin, ich sage: Glückwunsch dazu! 



























 

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