- Testspiel
- Sportanlage Weißenstädter Straße (Sparneck)
- 62 Zuschauer
- 1:1 (0:1)
Eigentlich ist "eigentlich" doch auch das größte Hasswort eines jeden, der mit der Berichterstattung über möglichst sinnlose Fußballpartien nach Aufmerksamkeit der Menschheit giert. Denn "eigentlich" bedeutet nichts anderes, als dass man seine wertvolle Lebenszeit bei der Planung einer Ausfahrt komplett verschwendet hat, weil am Tag der Tour selbst alles anders ist, als es eigentlich sein sollte. Denn eigentlich würde ich euch an der Stelle gerne davon berichten, wie sich die zweite Mannschaft des SV Klengel-Serba 09 (ein Name...) gegen den SV St.Gangloff (noch so ein Name...) geschlagen hat. 1. Kreisklasse gegen Kreisliga im Fußballkreis Jena-Saale-Orla, ein Schmeckerchen der teutonischen Fußballhistorie quasi. Nun hatte das Karl-Marx-Städter Duo aber vollkommen ignoriert, dass der Anlass dieses freundschaftlichen Vergleichs nicht nur die profane Vorbereitung auf Heldentaten der Spielzeit 2019/2020 sein sollte - nein, der SV Klengel-Serba 09 feiert, der Name verrät es, an diesem Wochenende sein 110-jähriges Bestehen und hat sich dafür am Nachmittag die Traditionself des FC St. Pauli eingeladen. Ob der vermeintliche Kultclub aus dem hohen Norden nun irgendjemanden in der thüringischen Wildnis hinter dem Ofen hervorlockt sei mal dahingestellt, Fakt ist aber, dass man in Serba für den ganzen Spaß satte 8 € Eintritt haben will. Dass man nur die zweite Mannschaft sehen will wird ignoriert und die beiden Nasen am einzigen Eingang beharren auf ihrer Forderung. Für den Müll ist das natürlich definitiv zu viel, also wird kurzerhand der Rückwärtsgang eingelegt, BFV.de angeworfen und nach Alternativen gesucht.
Mit dem Testspiel der deuxieme Equipe des VFC Kirchenlamitz war dann auch eine gefunden, allerdings wurde auch hier an diesem Wochenende gefeiert und der Zeitplan flexibel interpretiert. Statt 14:15 Uhr wurde sollte frühestens 15 Uhr der Anstoß erfolgen, was für unseren spontan ausgetüftelten Plan alles andere als förderlich sein sollte. Also doch Variante 2, die da Sparneck hieß, Heimat des 2011 gegründeten Fusionsvereins, der aus dauerhaftem personellem Mangel der beiden Clubs SV Sparneck und TuS Weißdorf entstand. Dort wurde dann auch endlich mal das gemacht, wie man es im Vorfeld auch angekündigt hat und Viertel nach Zwei (Wessi-Deutsch) liefen die beiden oben genannten Truppen auf den durch die Trockenheit lädierten Rasen. Kreisklasse gegen A-Klasse, grün gegen blau. Immerhin konnte man sich einen der rar gesäten Plätze im Schatten sichern, während der Rest der anwesenden 62 Zuschauer - später trudelten aufgrund des 17:00 Uhr geplanten Spiels der ersten Mannschaft noch ein paar mehr ein - lieber an der eigenen Bräune arbeitete oder es sich vorm rustikalen Vereinsheim gemütlich machte. Sportlich war nicht viel zu erwarten und genau das bekam man auch geboten. Immerhin ist die Anlage hier irgendwie ganz nett, zwar fehlt jegliche Form von als "Ausbau" zu bezeichnender Baukunst, aber die etwas abgeschiedene Lage gefällt dann doch ganz gut. Die Einheimischen sind dazu noch völlig verwirrt, was zwei Chemnitzer hier wollen, zeigen sich aber als freundliche Gastgeber. Im Grunde ist das hier eine generell recht entspannte Angelegenheit, tolerant scheint man hier ja zu sein - hier schafft es auch die SPD im Gegensatz zur restlichen Nation positiv in Erinnerung zu bleiben und sei es durch die Spende einer Sitzbank für die Anlage. Nach 90 Minuten plus zweier Trinkpausen haben beide Teams je einmal getroffen und für uns geht der kleine Ausflug durch Oberfranken weiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen