- Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (5.Liga Deutschland)
- Südweststadion (Ludwigshafen am RHein)
- 215 Zuschauer
- 0:0
Nun also der eigentliche Grund für den Ritt durch die Republik: einmal Südweststadion Ludwigshafen, bitte. Die Chance, die sich durch die Bauarbeiten am eigentlichen Platz von Arminia Ludwigshafen ergab, das Teil endlich in die Sammlung aufzunehmen, durfte auch diesmal nicht verstreichen. Keiner weiß, wie's mit dem Stadion weitergeht, die Zukunft ist ungewiss. Fußball spielt eh keiner mehr hier drin, warum auch, der FVA ist schließlich der höchstklassigste Verein der Stadt. Der zuletzt hier dauerhaft aktive FSV Ludwigshafen-Oggersheim spielt mittlerweile nur noch auf Kreisebene und sonst ist da halt keiner. Und auch wenn hier 171.000 Menschen leben, gibt's hier keine relevante örtliche Fanszene. Entweder du rennst, fährst oder schwimmst halt auf die andere Rheinseite zum Waldhof oder fährst raus aus der Zivilisation auf den Betzenberg, paar Unverbesserliche glauben auch sicherlich an die grandiose Tradition der 1899 gegründeten TSG aus Hoffenheim. Bis auf letztere sind aber beide trotzdem mit dem Stadion hier verbunden, beide haben hier teilweise (Rot-Weiß) bis dauerhaft (Blau-Schwarz) Bundesliga-Partien ausgetragen. Lässt man den Blick heute mal schweifen, nur schwer vorstellbar. Warum hier nun so ein riesiges Teil steht weiß am Ende wahrscheinlich keiner, genug Schutt war aber nach dem zweiten Weltkrieg ja da... Klar, bissl verschandelt ist das Ding zwar schon seit dem erfolglosen Regionalliga-Auftritt der Oggersheimer Mitte der 2000er, aber zumindest der damals verschonte Rest deutet noch an, was das hier für eine utopische Bude war bzw. und ja im Endeffekt immer noch ist. Scheiß auf das Spiel, das - passend zur tristen sportlichen Situation der Stadt - natürlich torlos endet, wir flanieren lieber durchs Areal, kriegen per Stadionsprecher sogar einen Anschiss, weil wir rumspringen, wo eigentlich keiner rumspringen darf (Sorry!) und lassen uns zur zweiten Halbzeit auf einer der Sitzschalen nieder. Einen kleinen Lacher bietet das Spiel am Ende doch noch, als die Schiedsrichterin von der neuen Regel Gebrauch macht und einen der Betreuer der Gastgeber per Ampelkarte auf die Tribüne schickt. Der zetert in der Folge aber noch solange auf der Laufbahn rum, bis dem Trainer der saarländischen Gäste - ebenfalls schon mit Gelb verwarnt - die Hutschnur platzt und er aus dem Mono- einen Dialog macht. Die Folge ist klar, und während er nun mit der Schiedsrichterin diskutiert, steht der Verursacher schon feixend auf der Tribüne und feiert sich für seinen Coup. Ein Schelm vor dem Herrn. Und trotz der Schönheit des Stadions: Abpfiff, die Sucht gewinnt wieder die Oberhand...
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