- NOFV-Regionalliga (4.Liga)
- Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam)
- 2.247 Zuschauer
- 1:2 (1:1)
- Danke für die Fotos an Fokus Fischerwiese!
Erstes Auswärtsspiel der Regionalliga-Saison und dann
direkt nach Babelsberg – na herzlichen Dank auch. Gerade auf den Kick hätte ich
gut verzichten können, da aber diverse Partien auf fremden Rasen durch die
Arbeit wegfallen, muss man ja alles mitnehmen was geht. Trotzdem ist und bleibt
das Ding in Babelsberg aufgrund der mitschwingenden Politikkeule ne scheiß
Partie. Denn auf beiden Seiten hat man Leute, die selbst bei Spielen wie heute,
wo – und das sei schon mal verraten – so gut wie gar nix passiert, enttäuscht
nach Hause gehen – ging ja nur um Fußball. Und ich habe auch mittlerweile
keinen Bock mehr mich für die Ausfälle einzelner Pappnasen zu entschuldigen,
genauso wie ich keinen Bock mehr habe, von irgendwelchen Idioten vorschreiben
zu lassen, was ich bin, nur weil ich Anhänger eines bestimmten Vereins bin.
Sieht man von den Schachtern ab, wo grundsätzlich jeder das Ergebnis
jahrhundertelangen Inzests ist, gibt es keine Szene, in denen alle Leute gleich
sind. Genau das ist ja das geile am Fußball. Dann ist es aber eben auch kurios,
dass genau diese Typen, die angeblich für diesen Status kämpfen, jenen noch
manifestieren, indem man einfach eine komplette Fanszene einen Stempel
verpasst. Und dann doof dasteht, falls man mal merken sollte, dass es eben nicht
so ist. Den passenden Lacher des Tages dazu lieferte dann natürlich auch
Kagawa, der zielstrebig im CFC-Trikot über die Haupttribüne zum Bierstand lief
und dort von einem Einheimischen mit bösem Blick darauf hingewiesen wurde, dass
er damit Ärger kriegen könnte. Auf des Asiaten Frage, ob er denn etwa einen
Ausländer schlagen würde, wusste der eben noch so motivierte Kollege dann
natürlich keine Antwort… Herrlich!
Die Flüssigkeitsaufnahme war heute aber auch eine der
wichtigsten Tätigkeiten überhaupt, schließlich knallte die Sonne ordentlich im
Himmel, sodass man sich fröhlich durch die 90 Minuten schwitzte. Ging der
Nordkurve wahrscheinlich genau so, die auf beiden Seiten eher schleppende
Stimmung kann aber durchaus damit erklärt werden. Zum Start des Spiels gab’s
drüben auch ne kleine Choreo zu sehen, die von der Ausführung ganz nett war,
den in Arschritzenschweiß getränkten Hintern aber auch nicht vom Hocker riss.
Zumindest die Truppe auf dem Rasen legte aber einen erstaunlich starken
Auftritt hin und gewann auch die dritte Partie der Saison, ein Start den sicher
nur die wenigsten erwartet hätten. Und trotzdem: die Ereignisse der letzten
Wochen, das immer rapider nach unten krachende Verhältnis zu den agierenden
Personen in der Insolvenz lassen Spuren zurück. Ich kann keine Verbindung zu
einer Mannschaft aufbauen, deren Zusammenstellung sportlich sicherlich
erfolgreich sein mag, aber der schlicht und ergreifend das gesicherte
finanzielle Fundament fehlt, die Fehler der Vergangenheit quasi eins zu eins kopiert
werden, dem Irrglauben erlegen, dass man es ja einfach besser weiß als die, die
uns die Scheiße eingebrockt haben. Es wird schwierig, keiner weiß wie sich das
weiterentwickelt beim Chemnitzer FC. Allerdings lässt sich schon erahnen, dass
es ein langer und harter Kampf wird, den Verein, so wie wir ihn lieben und
kennen, zu erhalten. Kein Wunder also, dass auf der Rückfahrt der erstmals
zusammen agierenden Fokus-Fischerwiese-Bande keine richtige Freude aufkommen
wollte. Für allerhand dummes Gelaber, grenzwertige Sprüche und Pöbeleien gegen
das ebenfalls heimreisende Team des MDR sollte es aber natürlich trotzdem noch
reichen. Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.
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