- Kreispokal Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (Kreispokal)
- Sportplatz Markersbach (Bad Gottleuba-Berggießhübel)
- 40 Zuschauer
- 4:3 n.V. (2:2, 2:2)
Die wenigen Kilometer bis in die 1999 durch eine Gemeindegebietsreform entstandene Kurstadt stellen kein Problem dar und pünktlich mit dem Anpfiff durch Schiedsrichter Ludwig Henke spazieren wir in die Anlage. Ein klassischer Sportplatz allerfeinster Coleur, aber immerhin wissen einige Details durchaus zu begeistern. Blickfang des Platzes sind natürlich die beiden selbstgebastelten Auswechselbänke, die optisch wunderbar die Vorliebe des deutschen Amateurfußballers für Bier darstellen. Klar, sind ja auch einfach nur gestapelte Bierkästen. Herrliches Bild, das wiederum ganz gut zu dem kleinen Verein passt, der sich den seltenen Luxus leistet, beide Herrenteams in der selben Liga antreten zu lassen. Gut, die erste ist in der vergangenen Saison erst abgestiegen und tiefer als in die 1.Kreisklasse kann man in der Sächsischen Schweiz sportlich nicht fallen. Aber die SCE-Kicker nehmen es mit Humor ("Es ist ausgeschlossen, dass beide Teams die Saison mit 0 Punkten beenden!") und arbeiten damit weiter am eigenen Ruf, der ihnen zuletzt erhöhte überregionale Aufmerksamkeit beschert hat. Begonnen hat alles mit einem Video von der letzten Weihnachtsfeier, als die Truppe Namikas "Je ne parle pas francais" coverte und die Vorzüge des tschechischen Nachbarlandes anpries. Das Video wurde auf Facebook hochgeladen und verbreitete sich rasant, mittlerweile gibt es davon sogar eine professionelle Party-Version, die unter Mithilfe von Ikke Hüftgold entstand und seitdem fröhlich über den Ballermann oder den Goldstrand gegröhlt wird. Dazu die Bierkästen-Auswechselbank und eine selbstironische Außendarstellung in den sozialen Medien, fertig ist das Gesamtbild einer Truppe, die alle Klischees über Kreisliga-Fußballer erfüllt und somit Aufmerksamkeit generiert. Auch der Liveticker wird mit ähnlichen Inhalten gefüttert, ein paar Beispiele sind weiter unten zu finden - und klar kann man davon halten, was man will, aber wir haben uns herzlich amüsiert und freuen uns über weitere Ergüsse der Jungs.Denn Aufmerksamkeit kann der Amateurfußball tatsächlich gut gebrauchen und wenn es eben auf diesem Wege funktioniert - warum nicht? Denn sportlich wird man hier kurz vor der tschechischen Grenze in den nächsten Jahren wohl eher keine großartigen Höhepunkte feiern können, und auch das Gebolze heute wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen. Aber was will man erwarten? Hier treffen zwei Truppen aus der tiefsten Liga aufeinander, dementsprechend mau ist das sportliche Niveau, was aber meist für viel Unterhaltung sorgt. So auch heute, die schnelle 2:0-Führung der Gäste wird ebenso schnell ausgeglichen, danach passiert einfach mal gar nichts mehr. Gut, ab und zu besteht die Chance darauf, dass es eine der beiden Teams in der regulären Spielzeit schafft, nur genutzt werden sie nicht. Auch hier muss die Verlängerung also die Entscheidung bringen und auch hier sehen wir davon keine Minute. Schließlich wollen wir gute anderthalb Stunden später wieder im Klaffenbacher Wasserschloss stehen. Klappt auch alles wunderbar, sieht man davon ab, dass Konzerte anscheinend nicht wirklich mein Ding sind, hehe.
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