- Erzgebirgsliga (8.Liga)
- Stadion an der Olbernhauer Straße (Pockau)
- 145 Zuschauer
- 1:1 (1:0)
Auch gut 24 Stunden später steht ein
Entscheidungsspiel an, auch wenn die Beteiligten der großen Abstiegs-Frage
nicht direkt aufeinandertreffen. Dementsprechend gestaltet sich auch die Frage
nach dem „Was wäre, wenn…“, denn theoretisch besitzen sogar drei Mannschaften
heute die Chance, ihre verkorkste Saison irgendwie noch zu retten. Das ganze
Drama wäre im Normalfall auch völlig unnötig, da die jeweiligen Teams
eigentlich über dem Strich stehen, sich dieser aber im Laufe der Saison durch
den Abstieg von Drebach/Falkenbach, Großrückerswalde und Stollberg nach oben
verschiebt, statt zwei also vier Teams aus der Erzgebirgsliga absteigen müssen.
Zumindest etwas Spannung kann man an der Stelle schon einmal rausnehmen und
darauf hinweisen, dass der FSV Zschopau/Krumhermersdorf sang- und klanglos mit
1:4 in Schwarzenberg verliert und damit auch den letzten Strohhalm zum
Klassenerhalt vorbeiziehen lässt. Die verbliebenen Bewerber für den letzten
freien Platz für die neue Saison sind also der SV Blau-Weiß Deutschneudorf und
der namensgleiche (halt, minimaler Unterschied: FV statt SV) Konkurrent aus
Königswalde. Letztere treten zuhause gegen Dittmannsdorf an, während die
Deutschneudorfer beim heimstarken FSV aus Pockau antreten müssen und vor dem
finalen Pfiff einen Punkt Vorsprung haben. Den Königswaldern bleibt auch dank ihres
deutlich schlechteren Torverhältnisses zudem nur ein Sieg als Option. Vor dem
Spiel wird noch kurz mit Jens-Uwe Hanssen geschnackt, der das zuvor
stattgefundene Partie der Reserve-Mannschaft zur Aufstockung des eigenen
Groundkontos nutzt und den es weiter nach Olbernhau zieht, schließlich kickt
die Zweite der SVO im Stadion an der Blumenauer Straße, immerhin ein
zukünftiger Landesliga-Ground. Verpassen wird er hier nur bedingt etwas,
spannend ist die Partie aber allemal. Die Gastgeber gehen vor 145 Zuschauern
und drei einsam im Wind flatternden Fähnchen (darunter auch die neue Version
der ab und zu im Schacht hängenden und zuvor in himmelblaue Hände gewanderten
„Pockau“-Fahne) in Halbzeit 1 in Führung, während die Blau-Weißen schon früh am
Torwart des FSV verzweifeln. Im zweiten Abschnitt wird dann naturgemäß zum
großen Sturmlauf geblasen, dessen Ergebnis aber nicht wirklich zufrieden
stellt, da der Ausgleich das Maximum der erreichten Erfolge darstellt.
Spannender wird es dementsprechend nach dem letzten Pfiff, denn nun warten alle
auf das Ergebnis aus Königswalde. Dort wird noch gespielt, dass auch über
Pockau hinwegziehende, heftige Gewitter (freundlicherweise gibt’s hier eine
kleine, überdachte Tribüne, die Schutz vor dem von Petrus gesandten Tropfen bietet)
scheint auch im gut 30 Kilometer entfernten Königswalde gewütet zu haben, eine
Unterbrechung von rund 15 Minuten inklusive. Kurz vor Schluss steht es noch
4:4, was Hoffnung in die Gesichter der angereisten Gästefans zaubert. Aber
Fußball kann eben grausam sein, kurze Zeit später trudelt die Information vom
5:4 für Königswalde ein, gefolgt vom Gewissheit bringenden Schlusspfiff.
Während in Königswalde groß gefeiert wird (die Jungs sahen zur Winterpause
schon wie ein sicherer Absteiger aus), hängen hier zumindest die blau-weißen
Köpfe nach unten. Nächste Saison geht es also nicht mehr nach Schwarzenberg,
Oelsnitz oder Pockau, nein, Neudorf, Amtsberg und Geyer heißen die Gegner in
der Spielzeit 2018/2019. Immerhin bietet sich sogar noch ein netter Kontrast,
denn während auf der einen Seite still getrauert wird, feiern wenige Meter die
Kicker vom FV Rot-Weiß Preßnitztal noch immer ihren im Vorspiel errungenen
Aufstieg. Immerhin, ich sage: Glückwunsch dazu!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen