Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich, den stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, am 27. Mai 1942 in Prag brachten falsche Verdächtigungen das Besatzungsregime zum Schluss, dass die Bewohner des kleinen Dorfes Lidice die Attentäter unterstützt hätten. Am Abend des 9. Juni 1942 umstellten deutsche Polizeikräfte Lidice und blockierten alle Zufahrtswege, da dort Beteiligte des Attentats vermutet wurden. In der folgenden Nacht wurden die Dorfbewohner zusammengetrieben. Alle 172 Männer, die älter als 15 Jahre waren, wurden am Morgen des 10. Juni erschossen. Bürgermeister František Hejma wurde als einer der Letzten ermordet, da er die Identität der Opfer bestätigen musste.195 Frauen wurden, nachdem sie von den Kindern getrennt worden waren, in das KZ Ravensbrück deportiert, wo 52 von ihnen ermordet wurden. Lidice wurde in Brand gesteckt, gesprengt und dann eingeebnet, um es vollständig von der Landkarte zu tilgen. Nach der Trennung von ihren Müttern wurden die Kinder nach Łódź deportiert und nach rassischen Kriterien ausgesondert. Sieben dieser Kinder wurden ins Heim gebracht, drei weitere waren bereits zuvor in Kladno ausgesondert worden. Die anderen 81 Kinder wurden in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert und dort vergast.
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