- Testspiel
- Waldstadion, Platz 2 (Altenburg)
- 9 Zuschauer
- 2:4 (1:0)
Stetig geht es nach oben, auch wenn uns der ganz große Sprung noch verwehrt
bleibt. Waren es beim ersten Kick des Jahres noch mickrige 6 Zuschauer und eine
Woche später schon 7, kratzen wir heute an der Grenze zur Zweistelligkeit. Die
kleinen Freuden des ansonsten trostlosen Lebens als Vagabund auf den regionalen
Sportplätzen. Dass wir dafür nach Thüringen ausweichen müssen, geschenkt,
gehört ja im Herzen irgendwie auch zu Sachsen. Zumindest sahen das die
Skatstädter 1990 so und entschieden sich mit knapp 54% in einer Volksumfrage
für die Zugehörigkeit zum besten Freistaat der Welt. In Schmölln waren dagegen
80% für Thüringen, der Kreistag entschied sich danach auch kurzerhand für
Bratwurst und Klöße statt Eierschecke und Kartoffelsuppe. Gespielt wird heute
auf dem Kunstrasenplatz des Waldstadions, welches – man mag es glauben oder
nicht – noch immer das größte Stadion des Bundeslandes ist. Also das
Hauptstadion und nicht der Kunstrasenplatz. Der ist ein komisches Teil, dass
man einfach zwischen dem Hauptstadion und dem oftmals als „Altes Stadion“
bezeichneten Platz, auf dem der SV Lok kickt, hingepflanzt und dabei jenes
„Alte Stadion“ arg dezimiert hat. Immerhin sind hinter beiden Toren (der UMT
liegt um 90° gedreht am Kopf des Rasenplatzes) ein paar Stufen zu finden, die
kleine Zelle im Gehirn, die sich an solch banalen Betonelementen erfreut, hüpft
also verzückt vor Freude über den unerwarteten Genuss für die Augen. Weniger
freut sich die Geldbörse, wollen die doch allen Ernstes 3 € für den Hafer hier
haben. Macht summa summarum 27 €, das reicht laut Gebührenordnung des Thüringer
Fußballverband aber nicht einmal dafür, den Schiri und seine Assistenten die
zustehende Entschädigung zu zahlen, denn da sind heute 55 € fällig, da die
Gäste in der Landesklasse spielen und deren Spielklasse entscheidend ist. Aber
die Probleme kennen fast alle Vereine. Die Sonne scheint übrigens, dazu zieht ein
fieser Wind durchs Areal – es macht also wieder Spaß. Na ja, der Eintrag in die
Excel-Tabelle ist sicher, die Gäste, die schon seit 2010 eine Spielgemeinschaft
mit dem Triebeser SV eingehen (daher auch das SG im Namen) gewinnen trotz
Rückstand zur Halbzeit noch beim erst 2012 gegründeten Kreisoberligisten. Die
sind damit ganz nebenbei auch noch der am höchsten spielende Verein der
32.000-Einwohner-Stadt, da Motor aus finanziellen Gründen seine
Landesklasse-Mannschaft vor der Saison zurückzog und nur noch mit der zweiten
Mannschaft in der 1. Kreisklasse antritt, dort aber immerhin souverän an der
Tabellenspitze steht. Trotz dessen natürlich ein weiteres trauriges Beispiel
für den massiven Absturz, den viele höherklassige Ostvereine seit der Wende
hingelegt haben. Denn auch in Altenburg wurde DDR-Oberliga gespielt, wenn auch
zuletzt 1952. Das Schicksal ist halt nicht zu jedem gnädig…
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