Samstag, 9. Februar 2019

09.02.2019: FC Altenburg - SG FC Motor Zeulenroda

  • Testspiel
  • Waldstadion, Platz 2 (Altenburg)
  • 9 Zuschauer
  • 2:4 (1:0)

Stetig geht es nach oben, auch wenn uns der ganz große Sprung noch verwehrt bleibt. Waren es beim ersten Kick des Jahres noch mickrige 6 Zuschauer und eine Woche später schon 7, kratzen wir heute an der Grenze zur Zweistelligkeit. Die kleinen Freuden des ansonsten trostlosen Lebens als Vagabund auf den regionalen Sportplätzen. Dass wir dafür nach Thüringen ausweichen müssen, geschenkt, gehört ja im Herzen irgendwie auch zu Sachsen. Zumindest sahen das die Skatstädter 1990 so und entschieden sich mit knapp 54% in einer Volksumfrage für die Zugehörigkeit zum besten Freistaat der Welt. In Schmölln waren dagegen 80% für Thüringen, der Kreistag entschied sich danach auch kurzerhand für Bratwurst und Klöße statt Eierschecke und Kartoffelsuppe. Gespielt wird heute auf dem Kunstrasenplatz des Waldstadions, welches – man mag es glauben oder nicht – noch immer das größte Stadion des Bundeslandes ist. Also das Hauptstadion und nicht der Kunstrasenplatz. Der ist ein komisches Teil, dass man einfach zwischen dem Hauptstadion und dem oftmals als „Altes Stadion“ bezeichneten Platz, auf dem der SV Lok kickt, hingepflanzt und dabei jenes „Alte Stadion“ arg dezimiert hat. Immerhin sind hinter beiden Toren (der UMT liegt um 90° gedreht am Kopf des Rasenplatzes) ein paar Stufen zu finden, die kleine Zelle im Gehirn, die sich an solch banalen Betonelementen erfreut, hüpft also verzückt vor Freude über den unerwarteten Genuss für die Augen. Weniger freut sich die Geldbörse, wollen die doch allen Ernstes 3 € für den Hafer hier haben. Macht summa summarum 27 €, das reicht laut Gebührenordnung des Thüringer Fußballverband aber nicht einmal dafür, den Schiri und seine Assistenten die zustehende Entschädigung zu zahlen, denn da sind heute 55 € fällig, da die Gäste in der Landesklasse spielen und deren Spielklasse entscheidend ist. Aber die Probleme kennen fast alle Vereine. Die Sonne scheint übrigens, dazu zieht ein fieser Wind durchs Areal – es macht also wieder Spaß. Na ja, der Eintrag in die Excel-Tabelle ist sicher, die Gäste, die schon seit 2010 eine Spielgemeinschaft mit dem Triebeser SV eingehen (daher auch das SG im Namen) gewinnen trotz Rückstand zur Halbzeit noch beim erst 2012 gegründeten Kreisoberligisten. Die sind damit ganz nebenbei auch noch der am höchsten spielende Verein der 32.000-Einwohner-Stadt, da Motor aus finanziellen Gründen seine Landesklasse-Mannschaft vor der Saison zurückzog und nur noch mit der zweiten Mannschaft in der 1. Kreisklasse antritt, dort aber immerhin souverän an der Tabellenspitze steht. Trotz dessen natürlich ein weiteres trauriges Beispiel für den massiven Absturz, den viele höherklassige Ostvereine seit der Wende hingelegt haben. Denn auch in Altenburg wurde DDR-Oberliga gespielt, wenn auch zuletzt 1952. Das Schicksal ist halt nicht zu jedem gnädig…
 















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